Neuwahl-Spekulationen in Berlin
Regierungskrise erschüttert Hauptstadt
Berlin - Die Berliner Landesregierung steht vor einer Zerreißprobe. Nach dem Rücktritt von Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Dienstagabend wird nun offen über Neuwahlen spekuliert. Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hatte am Mittwochmorgen zu einer Krisensitzung geladen. Dabei soll es um die Zukunft der Koalition aus SPD, Grünen und Linken gehen.
Krisensitzung im Roten Rathaus
Die Sitzung im Roten Rathaus begann am Mittwochmorgen um 10 Uhr. Teilnehmen werden neben Giffey auch die Spitzen der Koalitionsparteien, darunter die Grünen-Landesvorsitzende Bettina Jarasch und der Linken-Landesvorsitzende Carsten Schatz. Es wird erwartet, dass die Koalitionspartner über das weitere Vorgehen beraten. Denkbar sind sowohl eine Neuauflage der rot-grün-roten Koalition als auch vorgezogene Neuwahlen.
Rücktritt nach Vertrauensverlust
Innensenator Geisel hatte seinen Rücktritt am Dienstagabend erklärt. Zuvor hatte es massive Kritik an seiner Amtsführung gegeben. So wurde ihm vorgeworfen, die Silvesterkrawalle in Berlin nicht ausreichend verhindert zu haben. Zudem warf ihm die Opposition Versagen im Kampf gegen Clankriminalität vor.
Neuwahlen als Ausweg?
Sollte es nicht gelingen, die Koalition fortzusetzen, könnten Neuwahlen als Ausweg aus der Krise gesehen werden. Allerdings ist unklar, wann diese stattfinden könnten. Der nächste reguläre Wahltermin in Berlin wäre im September 2026. Allerdings könnte das Abgeordnetenhaus auch vorgezogene Neuwahlen beschließen.
Umfragen deuten auf Pattsituation hin
Sollte es zu Neuwahlen kommen, deuten Umfragen auf eine Pattsituation hin. Die SPD liegt derzeit in Berlin bei rund 20 Prozent, die Grünen und die Linke bei jeweils etwa 15 Prozent. Die CDU kommt auf rund 25 Prozent. Damit wäre keine Partei in der Lage, alleine eine Regierung zu bilden. Es wäre erneut eine Koalition notwendig.
Zukunft der Stadt auf dem Spiel
Die politische Krise in Berlin hat Auswirkungen auf die Zukunft der Stadt. So sind wichtige Projekte wie der Bau neuer Wohnungen und die Verbesserung der Infrastruktur gefährdet. Auch das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Politik ist erschüttert. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Tagen und Wochen entwickelt.